Bei Whisky-Doris
Whiskey mit e kommt aus Irland, Whisky ohne e aus Schottland. Für Doris und Herbert Debbeler gehört das zum Grundeinmaleins der Whisky-Kunde. Das Pärchen lebt in Falkensee und betreibt hier bereits seit sechs Jahren das Versand-Geschäft „Whisky-Doris“, das ganz Deutschland mit den edelsten Tropfen aus schottischen Brennereien beliefert. Dabei haben sich die Debbelers auf Single Malts spezialisiert, die so rar oder so besonders sind, dass sie so eben nicht im normalen Fachgeschäft zu finden sind. Single Malts sind übrigens Whiskys aus einer einzelnen Brennerei.
Der Freundeskreis von Falkensee aktuell besuchte die „Whisky-Doris“ an einem Montag abend zu einem Probeschluck unter fachmännischer Anleitung. Herbert Debbeler reichte uns ein schlankes Tasting-Glas, das erst mit klarem Wasser und dann mit dem ersten Probe-Whisky gefüllt wurde. Dabei erklärt er uns: „In Schottland gelten sehr strenge Gesetze bei der Whisky-Herstellung. So muss der Whisky in gebrauchten Eichenfässern reifen, in denen vorher schon Sherry oder Bourbon angesetzt wurde. Die Jahreszahl auf den Flaschen gibt immer nur an, wie lange der Whisky in den Fässern gereift ist. Die Lagerzeit in den abgefüllten Flaschen ist völlig unwichtig. Wobei: Qualität hat nicht unbedingt etwas mit dem Alter des Whiskys zu tun. Was allerdings stimmt: Je älter der Whisky, umso teurer ist er auch.“
Wir starteten unseren eigenen Geschmackslehrgang mit einem 12 Jahre alten Macallan, der aus dem Sherry-Fass kommt, 40 Umdrehungen hat und gefiltert wurde. Das mit dem Filtern ist so eine Sache, erklärt Herbert Debbeler: Dann sieht der Whisky zwar nicht mehr naturtrüb aus, weist dafür aber auch keine Schwebstoffe mehr auf, an denen doch viel Geschmack hängt. Der Macallan schmeckt übrigens sehr nussig und ein wenig auch nach Schokolade.
Während wir nach und nach zu einem 8 Jahre alten Miltonduff mit 46 % aus einem Bourbonfass, einem 12 Jahre alten Tobermory (46 %) und einem 10 Jahre alten Bowmore (46 %) von der Insel Islay wechseln, stößt Doris Debbeler zu uns und erklärt: „Whisky trinken ist ein echter Genuss. Am besten wärmt man den Whisky in der Hand und nippt nur ab und zu einen Schluck. So kann ein Glas den ganzen Abend vorhalten. Weniger trinken, dafür aber hochwertig, das ist unsere Devise. Und 90 Prozent von dem, was man schmeckt, muss man vorher riechen. Deswegen lässt der Kenner den Whisky vorher durch die Nase wirken.“
Wir lernen beim „Tasting“, dass Whiskys von den schottischen Inseln wie etwa der Tobermory besonders rauchig und torfig schmecken und andere dafür recht mild sind, eher fruchtig und vanillig. Aus diesem Grund können die Debbelers auch keinen pauschalen Whisky-Tipp geben. Herbert Debbeler: „So, wie es Rot- und Weißwein gibt, so gibt es auch beim Whisky unzählige verschiedene Typen. Bei einem Tasting kann man aber schon ganz gut ausloten, welcher Whisky am besten zu einem passt.“ Bei unserem Tasting hatte am Ende jeder seinen eigenen Favoriten. Mir gefiel der 40 Jahre alte und recht dunkle Ballindalloch (51,3 %) am besten, der aus eigener Whisky-Doris-Abfüllung stammt und „Geschichte in flüssiger Form“ ist.
Wir kommen richtig ins Fachgespräch und erfahren, dass das Whisky-Geschäft keine Jahreszeit und kaum Krisen kennt. Viele Sammler vertrauen auf die Spürnase der Debbelers, die in den 200 schottischen Destillen immer wieder einen besonders edlen und seltenen Tropfen auftun. Dank ihrer guten Whisky-Nase gehören die Debbelers zu den 50 besten Whisky-Anbietern in Deutschland. Inzwischen kaufen sie sogar eigene, von ihnen speziell selektierte Fässer und lassen sie in Schottland in Flaschen abfüllen. Die Fässer haben unterschiedliche Größen (ca. 200 bis 600 Liter). Leider verdunstet der Inhalt während der Lagerung: Nach 25 Jahren ist dann nur noch die Hälfte drin. Nachfüllen zwischendurch ist nicht erlaubt, so ist das eben mit dem Whisky. Bei den eigenen Abfüllungen scheint „Whisky-Doris“ eine begehrte Marke zu werden. Für eine ihrer Flaschen haben sie in der Trend setzenden Whisky-Bibel satte 97 von 100 Punkten erzielen können.
„Whisky-Doris“ betreibt einen Online-Shop, über den die edlen Flaschen per Mausklick bestellt werden können. Gern beraten die Debbelers auch am Telefon oder veranstalten Tastings für ihre Kunden. Die beliebten Whisky-Menüs mit passender Whisky-Verkos-tung im Kronprinz finden unter Beteiligung der Debbelers zwei Mal im Jahr statt. Der nächste Termin für 30 Teilnehmer ist für den 13. März angesetzt.
Am Ende hat Doris Debbeler noch einen Tipp für uns: „Einen guten Whisky sollte man vor dem Trinken eine Minute lang im Glas ruhen lassen für jedes Jahr, das er alt ist. “
Kontakt: Whisky-Doris, Versandhandel Doris Debbeler, Germanenstr. 38, 14612 Falkensee-Finkenhain, Tel.: 03322-219784, www.whisky-doris.de
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